27. August 2013

Ein Versuch in Jugend-Fantasy

27. August 2013
Autor: Amanda Koch

Titel: Die Wächter von Avalon. Die Prophezeiung

Verlag: familia Verlag

Preis: 16,95 €

Die junge Esme merkt seit einiger Zeit, dass sie sich verändert und sich dabei immer weiter von ihrer Familie entfernt. Zugleich hat sie eigenartige Visionen und Träume, die sie auf den Dachboden des Ferienhauses führen, wo sie alte Fotos findet, auf denen ihr älterer Bruder mit zwei ihr unbekannten Jungen zu sehen ist. Esme stellt Nachforschungen an und stößt auf einen tragischen Unfall vor vielen Jahren, nachdem die beiden Jungen und ihre Eltern urplötzlich von der Bildfläche verschwunden sind. Besonders zu dem jüngeren der beiden unbekannten Brüder fühlt sich Esme stark hingezogen. Zeitgleich bereiten sich die vier Geschwister Ian, Raven, Quinlan und Evolet auf ihre Reise nach Avalon vor, wo ihr Initialisionsritus als neue Wächter von Avalon und Amaduria stattfinden soll. Durch Zufälle oder Schicksal kreuzen sich die Wege von Raven und Esme und beide spüren die tiefe Verbundenheit, obwohl sich beide praktisch nicht kennen. Zusammen müssen sie gegen die schwarzen Alben und die bösen Druiden kämpfen, damit das Land Amaduria wieder betreten werden kann. Können sie es trotz ihrer Verletzbarkeit durch die Liebe zueinander schaffen das mysthische Land zu retten?

Lange ist es her gewesen, dass ich einen Fantasy Roman gelesen habe. Bislang habe ich nur recht wenige Fantasy Romane gelesen, dabei war nie Harry Potter, keine Tribute von Panem, keine Twilight Reihe oder andere Bücher dieser Art. Die goldener Kompass Trilogie habe ich aber wirklich geliebt. Meine Motivation für das Buch waren die doch ganz ansprechende Geschichte, verknüpft mit historischem Mythos und außerdem wollte ich mal eins der neuen Jugendbücher lesen, die viele meiner Kolleginnen zu Bücher Blogs und Youtubechannels inspiriert haben.
Nun aber zu meiner Meinung zu dem Buch.
Die Zusammenfassung machte mich gespannt auf eine dieser jungen Mädchen Liebesgeschichten vermischt mit Fantasy und verborgenen Kräften, die die junge Protagonistin neben der ersten Liebe erst entdecken muss. Ja diese besonderen Kräfte und ihr erlernen kommen in dem Roman sehr gut zur Geltung und werden interessant und eindringlich beschrieben. Fantasy ist auch genug vorhanden. Zwar ist der Mythos von Avalon schon sehr alt kommt aber in diesem Buch neu verpackt und erweitert daher, sodass eine neue Fantasy Welt geschaffen wird. Die Liebesgeschichte zwischen Esme und Raven beginnt hoffungsvoll mit unterschwelligen Gefühlen und Unsicherheit, aber den mir erhofften Gipfel erreicht sie einfach nicht. An Zärtlichkeiten wird sich auf Umarmungen und Küsse auf die Stirn beschränkt, die für mich eher immer in Zusammenhang mit Zärtlichkeiten von älteren Familienangehörigen stehen. Vater - Tochter, Großvater - Enkelin und dergleichen. Aber für ein Paar das Seelenverwandt ist und gemeinsam die Welt rettet geht es mir nicht tief genug.
Probleme hatte ich auch dabei die Figur der Esme, als sie sich immer mehr in eine Lichtelfe verwandelt zu greifen und sie mir vorzustellen. Ich habe noch nie vorher von Lichtelfen gehört und stelle sie mir als lichte Gestalten mit sogar durchsichtigen Körpern vor, von denen ein inneres Strahlen aus geht. Wie können diese Wesen Zärtlichkeiten mit Menschen austauschen? Leider bleiben mir da viele Fragen unbeantwortet.
Der Showdown wird eindrucksvoll beschrieben, aber mir bleiben die Charaktere zu einseitig. Die Bösen sind böse und die Guten sind gut. Anfangs dachte ich an eine Trennung der vier Geschwister, so dass am Ende diese vier gegeneinander kämpfen, aber dieser Wandel blieb aus.
Besonders verwundert hat mich die Stelle, an der sich Esme von ihrer Familie verabschiedet, um nach Irland zu reisen, um dort Raven zu finden. Zum einen ist nur die Mutter anwesend, Bruder und Vater sind nicht da und tauchen dann auch nicht mehr auf. Die gerade einmal 18 jährige Tochter eröffnet ihrer Mutter, dass sie nach Irland fliegt und noch nicht weiss, wann sie zurück kehren wird. Die Mutter findet daran gar nichts eigenartig und sagt sie solle ihren Weg gehen. Sehr eigenartig. Zu Beginn legt die Autorin sehr viel Wert darauf, dass die liebevolle Beziehung der Mutter und des Vaters zu ihren Kindern, die sich immer weiter von ihnen entfernen dargestellt wird und dann sowas? Anscheinend sucht dann auch niemand mehr nach Esme, nachdem sie nicht wieder zurück kommt und auch telefonisch nicht erreichbar ist. Auch der geliebte Bruder hat quasi Pech, dass er an seinem Studiumort weilt, als seine Schwester aus ihrem Leben verschwindet.

Insgesamt kann ich sagen hat mich das Buch kurzweilig unterhalten, aber ich hoffte auf jeder neuen Seite auf den Kracher, der leider ausblieb. Die Geschichte ist soweit abgeschlossen und stimmig, dass ich auch ohne einen weiteren Teil die Geschichte für mich beenden kann. Ein Cliffhanger ist nicht vorhanden. Trotz alledem wird mir das Buch im Gedächtnis bleiben, denn es war das erste Buch, indem Smartphones und Google drin vorkamen. Meine durchschnittlichen Romanhelden kennen solche Technologie noch gar nicht.

Vielen Dank an den familia Verlag und Lovelybooks für das Rezensionsexemplar!

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