27. August 2017

Mein Frühling mit Jane Eyre - Teil 1

27. August 2017 0
Autor: Diane Setterfield

Titel: Die dreizehnte Geschichte

Verlag: Blessing

Preis: Zur Zeit für 2,50 €

Zufällig bin ich über das Buch in einem Tauschportal gestolpert, der Klappentext hörte sich ganz gut an, Buchhändlerin entdeckt Familiengeheimnis, viktorianische Romane, schon hatte ich es ertauscht.
Als ich mich im Frühling diesen Jahres entschloss das Buch zu lesen, trieben mich die gleichen Beweggründe, wie damals als ich es ertauscht habe. Allerdings entwickelte sich das Buch dann doch ganz anders und wurde zu einem der für mich seltsamsten Bücher, die ich seit Patrick Süßkinds "Das Parfum" gelesen habe.
Die eigentliche Geschichte ist die von Margaret Lea, die von Vida Winter, der berühmtesten lebenden englischen Schriftstellerin eingeladen wird deren Biographie zu schreiben, da diese im Sterben liegt. Miss Winter lebt sehr zurück gezogen und hegt ein Geheimnis über ihre Herkunft und ihre Familie. Sie erzählt Margaret Lea ihre "dreizehnte Geschichte". Dabei kommen alle familiären Abgründe heraus, Misshandlungen, Inzest, Mord.
Am Ende werden zwar alle Geheimnisse und Geschichten erzählt, aber sie haben mich verstörter zurück gelassen und mit mehr Fragen, als ich sie zu Beginn der Geschichte hatte. Natürlich ist mir bewusst, dass solche Abgründe auch Teil von leider zu vielen Familiengeschichten sind, nur bin ich nicht der Typ von Leser, der Gefallen daran findet, solche tragischen Geschichten zu lesen. Oft habe ich die Vermutung, dass Autoren ihre Werke künstlich dramatisieren und dann nicht mehr den Punkt zwischen realistisch und sensationell erwischen. Dieses Gefühl hatte ich auch bei diesem Buch.
Gleichzeitig wird die Geschichte von den vielen Querverweisen zu Jane Eyre von Charlotte Bronte getragen. Für mich etwas schwierig, da ich Jane Eyre vor diesem Buch nicht gelesen hatte, auch keine Verfilmung gesehen hatte. Daher konnte ich wenig mit den zitierten Auszügen anfangen und auch die anderen Parallelen entgingen mir dadurch.
So musste ich nach der dreizehnten Geschichte Jane Eyre lesen und erhoffte mir die Beantwortung einiger offener Frage. Meine Eindrücke zu Jane Eyre werde ich im zweiten Teil wiedergeben.
Abschließend kann ich zu dem Werk von Diane Setterfield sagen, dass ich die Lobeshymen, die kurz nach dem Erscheinen des Buches verfasst wurden nicht nachvollziehen kann. Für mich reiht es sich ein in die Liste von Büchern, deren Lektüre ich mir auch hätte sparen können, das einzige Positive: Es hat mich dazu verleitet einen Klassiker zu lesen und mich etwas mehr damit zu beschäftigen, was ich leider viel zu selten mache.

 
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