24. April 2014

Wie Vanille-Pudding mit Himbeersirup

24. April 2014 0
Titel:  Bei uns zu Haus

Autor: Ilse Gräfin von Bredow

Verlag: Fischer Scherz

Preis: 16,99 €

Die Autorin führt den Leser zurück an den Ort ihrer Kindheit, das elterliche Forstgut in der Mark Brandenburg. Mit ihr zusammen durchlebt man noch einmal Passagen ihrer Kindheit, die vor allem von der Natur und den wechselnden Jahreszeiten bestimmt wurde.
Jeder Charakter wird dabei so warmherzig dem Leser näher gebracht, dass man sich am Ende schon fast als Teil der Familie Bredow fühlen kann. Vor allem hat mich überrascht, dass neben einigen wertvollen Erbstücken, die an Festtagen herausgeholt werden - wie die Familienkelche - man sonst nicht den Eindruck von einer weltfremden aristokratischen Familie bekommt. Es wird genauso eingeweckt, gehauswirtschaftet und gespart, wie es auch in anderen Familien war. Höchstens noch an dem etwas umfangreicheren Viehbestand könnte man den doch fürstlichen Hintergrund erkennen. Unter den Geschwistern geht es genauso zu, seien es die beneideten Fähigkeiten der größeren Geschwister oder auch der Zusammenhalt der ganzen Familie.
Besonders in zwei kleinen Abschnitten fühlte ich mich der Autorin näher als gedacht, obwohl unsere Kindheiten über 60 Jahre auseinander liegen, aber genau wie sie kann ich mich an den wohligen Genuss des warmen Vanillepuddings mit Himbeersirup erinnern oder an das selbe Kinderlied, welches gesungen wurde, wenn man sich verletzt hatte. Mit diesen Ähnlichkeiten hätte ich vor Beginn des Buches gar nicht gerechnet und so wird es doch immer einen Platz in meiner Erinnerung behalten und was will ein Autor schließlich mehr?
Das Buch ist jedem zu empfehlen, der auf der Suche nach einer kurzweiligen Lektüre für die bevorstehenden Sonnentage auf dem Balkon oder der Terrasse ist.

Ich danke dem Scherz Verlag für das Renzensionsexemplar.

19. April 2014

Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt

19. April 2014 0
Autor: Hilary Mantel

Titel: Wölfe

Verlag: Dumont

Preis: 12,99 €

Thomas Cromwell ist die rechte Hand von Kardinal Wolsey und erlebt seinen Sturz während der Scheidung von Henry VIII. und Katharina von Aragon. Dabei verliert er sein Ziel aber nicht aus den Augen und arbeitet sich zum ersten Berater des Königs hoch, so dass er England nach seinen Vorstellungen formen kann. Unterstützt wird er dabei von den vielen Angehörigen seines Haushalts, Kindern, Verwandten und Mündeln, die ihm treu ergeben sind.

Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten in das Buch hinein zu kommen, denn der Schreibstil war anders, als in den historischen Romanen, die ich bis jetzt gelesen hatte. Häufig musste ich einige Abschnitte nochmal lesen, da ich nicht wusste, wer gerade eigentlich was gesagt hatte. Manchmal standen die wörtlichen Reden auch nicht in Anführungszeichen. Aber nach circa 200 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und konnte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.

Besonders gefallen hat mir der männliche Hauptcharakter aus der Feder einer weiblichen Autorin, was auch nicht allzu üblich ist bei dem Genre der historischen Romanen. Dadurch wurde die Geschichte sehr spannend, aber weder zu brutal noch zu "Chick-Lit"-mäßig. Ein wirklich tolles Buch, dass ich jedem ans Herz legen kann, der auch Bücher wie "Ich, Henry VIII." von Margaret Geroge mag.


17. April 2014

Meine Jugend mit Adrian Mole

17. April 2014 0
Irgendwann im besten Teeniealter las ich von Sue Townsend Die Tagebücher des Adrian Mole 13 3/4 Jahre aus dem elterlichen Bücherregal. Mein Vater gab es mir mit dem Hinweis auf eine recht unterhaltsame Literatur von einer englischen Schriftstellerin, nachdem Enid Blyton mich bereits seit meiner Kindheit begleitete. Als ich das erste Buch zu Ende gelesen hatte folgten in kurzem Abstand die restlichen Townsend-Bücher, die das Bücherregal meiner Eltern her gab.
Da waren noch Die Queen und Ich und die Fortsetzung von Teil 1 Die Cappuccino-Jahre. Dann dauerte es ein paar Jahre, bis auf dem deutschen Markt der vierte Teil der "Mole-Saga" erschien Adrian Mole und die Achse des Bösen. Den dritten Teil habe ich anscheinend verpasst. Da werde ich nun aber mal schauen, wo ich den noch auftreiben kann, damit ich ihn zu meiner Sammlung hinzufügen kann.
Kurz nachdem ich den vierten Teil beendet hatte bekam ich die Gelegenheit eine Rezension zu dem damals neuesten Buch von Sue Townsend auf dem deutschen Markt zu schreiben und so habe ich Queen Camilla verschlungen. Die Story ist wirklich toll und eigentlich eine Fortsetzung von "Die Queen und Ich".

Durch Recherchen im Internet fand ich dann heraus, dass es einen weiteren Roman in deutscher Übersetzung gab, in dem der Premierminister als Frau verkleidet durch England reist. Eine wirklich herrlich abgedrehte Geschichte! So war es nicht verwunderlich, dass an meinem nächsten Geburtstag der Roman unter meinen Geschenken war.
Über eine Tauschbörse im Netz konnte ich dann sogar an die Sammlung von Kolumnen, die unter dem Titel Krieg der Schnecken erschienen sind, gelangen. Es war zwar nicht mit dem gleichen Witz geschrieben, den ich bislang von Sue Townsend gewöhnt war, aber man hat einiges über die Autorin selbst erfahren, daher war es für mich durchaus spannend.
Das alles lag nun bereits einige Jahre zurück, als ich letzte Woche an der echten tollen Wühlkiste an Mängelexemplaren bei meinem Supermarkt vorbei kam, aus der ich insgesamt drei Bücher mitnahm. Eins davon war der sechste Teil der Adrian Mole Saga Die schweren Jahre nach 39. Ich freue mich schon sehr auf die Lektüre und wenn ich dann noch den dritten und den fünften Teil bekommen kann ist meine Sammlung an Mole-Büchern endlich komplett!

 
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