28. November 2013

Wintermuffins mit Apfel und Zimt

28. November 2013 0




Mein erster christlicher Roman

Autor: Iris Muhl

Titel: Drei Sommer wie ein Winter

Verlag: SCM Hänsler

Preis: 14,99 €

Jimmy lebt mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder in Südafrika, wo der Vater Besitzer einer Autofabrik ist. Als sie abends auf dem Heimweg sind haben sie einen schweren Wildunfall, bei dem der Vater stirbt. Nach seinem Tod beschließt die Mutter mit ihren Söhnen zu ihrer Schwester Mildred nach London zu ziehen, da sie kaum noch finanzielle Mittel besitzt.
In London angekommen müssen sich die beiden Jungen in der neuen Welt erstmal zu Recht finden. Gleichzeitig beschäftigt Jimmy der Tod seines Vaters stark. Ein wenig Ablenkung erfährt er, als er den Jungen Benjamin auf der Straße findet und ihn zur Heilsarmee bringt, bei der er seinen neuen väterlichen Freund Boyle kennen lernt. Dort sieht er auch zum ersten Mal seine große Liebe Monica. Während Jimmy wieder in die Schule geht und sogar vorzeitig das College besuchen darf keimt eine zarte Liebe zwischen Jimmy und Monica auf, die allerdings nicht nur von dem nahenden Krieg, sondern auch von der Eifersucht von Monicas Mutter bedroht wird, als diese erfährt, dass Monicas Stiefvater Monica missbraucht. Monica kommt auf ein katholisches Mädcheninternat und ihr wird jeglicher Kontakt zu Männern untersagt, jedoch wissen von dieser Absprache weder Monica noch Jimmy etwas, so dass sich beide wundern, weshalb all ihre Briefe unbeantwortet bleiben. Schließlich meldet sich auch Jimmy als Freiwilliger und kommt an die Front. Hier erlebt er die Schrecken des Krieges und muss aber immer noch an Monica denken. Werden sie sich wieder sehen?

Ich hatte mich besonders für dieses Buch interessiert, weil ich gespannt war, was ich mir unter einem christlichen Roman vor zu stellen habe. Zudem hat mir die Geschichte auch gut gefallen, vor allem, da sie auf wahren Begebenheiten beruht. Die christlichen Aspekte sind leicht in die Geschichte eingearbeitet und drängen sich dem Leser nicht unangenehm auf. Nach dem Tod seines Vaters zweifelt Jimmy stark in seinem Glauben, aber kann sich Schluss endlich doch damit arrangieren.
Besonders gut haben mir die Charaktere gefallen. Keiner davon wirkt überzogen oder unglaubwürdig in seinem Handeln und Denken. Zum Beispiel ist wird Jimmys Mutter mit der Zeit immer abhängiger von Medikamenten und schließlich auch von Heroin. Auch sie hat Schwierigkeiten sich in ihren neuen Leben in London zurecht zu finden. Doch mit Hilfe einer neuen Arbeitsstelle bei der Heilsarmee und ihrer erst so ruppig erscheinenden Schwester Mildred schafft sie den Entzug und kann so ein vollkommen neues Leben beginnen. Vor allem Mildreds Entwicklung in der Geschichte hat mich berührt. Anfangs erscheint sie so kühl und hart, doch in dem man immer mehr über ihren Kampf an der Seite von Emily Pankhurst erfährt änderte sich meine Einstellung zu ihr.
Die einzigen negativen Aspekte des Buches waren für mich die etwas farblosen Darstellungen der Kriegsepisode. Es muss wahrlich nicht immer nur Blut und Gedärme regnen, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Schrecken und die emotionale Verfassung der Soldaten ein wenig eindringlicher beschrieben worden wäre. Daneben kam das Ende des Buches für mich sehr abrupt. Monica verlobt sich, Jimmy kommt ohne Probleme von der Front wieder nach London, als er davon erfährt und alle Missverständnisse klären sich auf. Aber was nun aus den beiden wird bleibt offen. Durch die Leserunde konnte man aber erfahren, das ein zweiter Teil in Planung ist, in dem sich dieser Cliffhanger dann hoffentlich löst.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eine Liebesgeschichte mit der nötigen Spannung und sehr gut angelegten Charakteren.

 
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