31. Juli 2013

Die dunklen Geheimnisse der Roma

31. Juli 2013 0
Autor: Stef Penney

Titel: Was mit Rose geschah

Verlag: dtv premium

Preis: 14,90 €

Der Privatdetektiv Ray Lovell wird von einem besorgten Vater beauftragt nach seiner Tochter zu suchen, die vor 6 Jahren verschwunden sein soll, kurz nachdem sie geheiratet hat. Das Problem dabei sind die schwierigen Familienverhältnisse und das Misstrauen aller beteiligten, obwohl Ray genau wie sie auch ein Rom ist. Das Buch spielt in der eigenen Welt der fahrenden Leute im England der 1980er Jahre.
Bei seinen Recherchen lernt Ray die Familie Janko besser kennen und kommt schließlich auch hinter ihre düsteren Geheimnisse und findet auch heraus, was wirklich mit Rose passiert ist.
Zunächst hatte ich Schwierigkeiten mich in das Buch hinein zu finden, aber ehe man es sich versieht war ich bereits auf Seite 100+ und ganz gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln mag. Die Sprache ist sehr eingänglich und besonders hat mir der erkennbare Wechsel der Erzähler von Ray zu JJ gefallen, den man immer auch an dem Sprachstil nach vollziehen konnte.
Selten habe ich ein Buch gesehen, bei dem der Leser so gut selber mit rätseln kann, wie nun alle Puzzlestücke zusammen gehören und wie sich alle Geheimnisse lösen lassen.
Interessant fand ich den Einblick in die Welt der Roma, die in England eine etwas andere Tradition haben als bei uns. Ich erinnere mich noch an Geschichte von Enid Blyton "Fünf Freunde im Zigeunerlager" und ähnliche. Aus Kindersicht war natürlich das Leben in einem Wohnwagen und ohne richtige Schulpflicht sehr verlockend, aber gerade das Buch von Stef Penney zeigt auch die Schattenseiten auf. Sei es von schwieriger Erreichbarkeit in Notfällen oder auch der ärztlichen Versorgung.
Vor kurzem lief im Fernsehen die Reportage über die Gipsy Hochzeiten in England, die mich schon sehr fasziniert hat. Nicht weil ich von solchen riesigen Tüllkleidern träume, sondern weil sie das Frauenbild innerhalb dieser Gruppe so gut dargestellt hat. Hier muss ich aber sagen weicht das Buch sehr davon ab. Sei es weil 30 Jahre dazwischen liegen oder weil es von Familie zu Familie Unterschiede geben mag. Jedenfalls war in der Reportage die Hochzeit DAS Erlebnis schlecht hin für die jungen Mädchen. In dem Roman merkt man mehr von der arrangierten Ehe und der Unsicherheit der Eheleute, die sich vorher nie getroffen haben. Genauso tauchen hier mehr weibliche Charaktere auf, die mit dem Mythos der reinen Hausfrau brechen und die stattdessen arbeiten gehen und lesen können.
Abschließend kann ich den Roman wirklich allen Krimifans empfehlen und all denen, die mehr über die Roma und Gipsy erfahren wollen.

Danke an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

29. Juli 2013

[TAG] Facts about my books

29. Juli 2013 0
1. Wieviele Bücher hast du in deinem Bücherregal stehen?
Aktueller Stand beträgt 711. Was für ein Schock. Habe zwar auch Fachbücher und Kochbücher mitgezählt, aber das es dann doch soviele sind hat mich wirklich überrascht.
2. Wieviele Bücher hast du noch nicht gelesen, die jeder andere gelesen hat?
Eine bestimmte Zahl kann ich da nicht nennen. Wobei ich viele Bücher die "Mainstream" sind nicht gelesen habe. Ich habe nie Harry Potter gelesen oder gesehen, ich habe nie Shades of Grey gelesen, ich habe nie Tribute von Panem, Twilight oder ähnliche Bücher gelesen. Sie sind einfach nicht mein Geschmack und reizen mich nicht. Trotzdem finde ich jeden Autor toll, der vor allem die Jugend vor ein Buch bekommt.
3. Bei welchem Buch warst du überrascht darüber, dass du es nicht mochtest?
Vor Erscheinen konnte ich mir das Buch als Rezensionsexemplar aussuchen. Die Aufmachung ist wirklich toll. Aber die Geschichte brauchte ewig, um in Gang zu kommen. Irgendwann habe ich es dann sogar ganz aufgegeben. Außerdem ist diese Ausgabe furchtbar schwer. Da muss man wirklich einen Tisch für haben. Schade.
4. Welches Buch hat ein wirklich schockierendes Ende?
Das ist der dritte Band der Neschan Trilogie. Ich habe alle drei Bände geradezu verschlungen. Die Trilogie war die erste Geschichte, bei der ich auch geweint habe, als einer der Charaktere starb. Um so mehr hat mich das Ende schockiert. Nach dem großen Kampf zerstört sich die Welt praktisch selbst und alle Überlebenden gehen gereinigt in einer paradiesischen Welt auf. Damals fand ich dieses Ende sehr eigenartig und nicht schlüssig.
5. Welche Art von Büchern magst du am liebsten?
Am liebsten mag ich Bücher, in denen der Leser noch mehr Dinge erfährt, als einfach nur stumpf der Geschichte zu folgen.
6. Bei welchem Buch kannst du kaum erwarten, dass es erscheint?
Besonders erwarte ich (mal wieder) auf den nächsten Teil der Ken Follett Jahrhundert Saga.
7. Welche sind deine Lieblingscharaktere?
Ich mag Charaktere, die sich durch Scharfsinn und stärke auszeichnen. Hier nun eine kleine Auswahl meiner Lieblingscharaktere.


8. Welchen Charakter/Protagonist kannst du gar nicht ausstehen?
In dem Buch "Wer trauert um Apoll" geht es um den Kampf zwischen Christentum und der alten römischen Religion. Besonders die Vertreter der "neuen" Religion haben mich durch ihr Verhalten in der Geschichte wirklich wütend gemacht. Mit Schlägertrupps, Terror und Gewalt versuchen sie ihre vermeintlichen Gegner aus zuschalten. Das waren die allerersten Protagonisten, die ich wahrlich gar nicht ausstehen konnte.

9. Welches ist dein Lieblingsbuch?
Mein absolutes Lieblingsbuch, obwohl ich es nur einmal gelesen habe, ist von Miles Harvey "Gestohlene Welten". In dem Buch geht es um einen Liebhaber von alten Karten, der Jahrzehnte lang die besten Exemplare aus den Bibliotheken Amerikas stahl, um sie an Sammler zu veräußern. Ein junger Journalist ist nun dieser Geschichte auf der Spur. Nebenher erfährt man unglaublich viel über die Herstellung der Karten, ihre Bedeutung und den Wert, ihre politische Bedeutung und vieles mehr. Ein wirklich tolles Buch. Ich wünschte es gäbe mehr solcher Romane.

10. Ist dein Bücherregal nach irgendetwas (Größe, Farbe, Verlag) geordnet und wenn ja nach was?
Ich räume immer mal wieder meine Bücher um. So habe ich bereits verschiedene Sortierungen ausprobiert. Meine Bücher nach Farben zu ordnen fand ich ganz schrecklich. Autoren, Reihen und Zusammenhänge wurden auseinander gerissen und mit dieser Sortierung konnte ich nur ganz kurz leben. Ähnlich erging es mir auch bei der Sortierung nach Verlagen. Dabei entstand zwar einiger weniger Chaos, aber keine Lösung für mich.
Neben dem System, das einfach dem vorhandenen Platz geschuldet ist sortiere ich meine Bücher nach inhaltlich für mich zusammen passenden Gruppen. Teilweise auch chronologisch. Da ich viele historische Bücher habe sortiere ich sie nach den jeweils behandelten Zeiträumen. Also nicht danach wann das jeweilige Buch erschienen ist und ich sortiere ein wenig nach Taschenbuch und Hardcover.
Aufbewahrt werden meine Schätze in den tollen Billy Regalen in schlichtem weiß. Alle Bücher stehen vorne an der Kante. Ich finde es ganz schlimm, wenn die Bücher in das Fach hinein geschoben stehen.
Hier nun noch ein paar Eindrücke von meiner Buchsammlung:



24. Juli 2013

Und sie bewegt sich doch!

24. Juli 2013 0
Vor einiger Zeit bin ich auf die Bücher von Terry Pratchett gestoßen und nehme sie immer dann in die Hand, wenn ich leichte und lustige Lektüre bevorzuge. Dabei ziehe ich keinen besonderen Charakter vor. Allerdings habe ich mir eine Liste aller Bücher der Scheibenwelt ausgedruckt, damit ich den Überblick behalten kann, welches Buch ich bereits gelesen habe.
Einfach göttlich enthält verschiedene Charaktere. Am häufigsten taucht Gevatter Tod von den bekannteren Figuren auf. Die Geschichte dreht sich primär um den Novizen Brutha, der den kleinen Gott Om findet. Der Gott ist in seiner Schildkrötenverkörperung gefangen, da nicht mehr viele Leute an ihn glauben. Eigentlich glaubt nur noch Brutha wirklich an ihn. Die Inquisition der Omnianer verfolgt alles und jeden, der sich gegen den Gott Om ausspricht, aber vor allem diejenigen, die der Meinung sind, dass die Scheibenwelt keine Kugel ist, sondern, das eine riesige Schildkröte durch den Raum schwimmt, auf deren Rücken vier Elefanten stehen, die die flache Scheibenwelt auf ihren Rücken tragen.
Der Oberinquisitor Vorbis verfolgt seit längerem sein Vorhaben gegen die freie Stadt Ephebe in den Krieg zu ziehen, denn dort manifestiert sich der freie Glaube mit dutzenden von Göttern und tausenden von Philosophen. Brutha begleitet ihn dorthin. Auf der Reise lernt Brutha aber eine differenziertere Sicht auf die Welt kennen und wendet sich schließlich gegen Vorbis. Ob er sogar der nächste Prophet wird will ich nicht verraten.

Von allen Scheibenwelt Romanen, die ich bis jetzt gelesen habe, war dieser einer der langweiligsten. Eine wirkliche Spannung wollte nicht recht aufkommen. Auch der sonst so häufig vertretende Witz ließ hier auf sich warten. Ich war froh, als ich das Buch am Ende durch hatte. Da bin ich dann beruhigt, dass sich daraus keine weiteren Romane entwickelt haben, sondern das dieser Band einzeln steht. Er ist definitiv kein Lesemuss, höchstens wenn man eben "alle" gelesen haben will.

4. Juli 2013

Ich glaub, mich knutscht ein Murmeltier

4. Juli 2013 0
Autor: Charly von Feyerabend

Titel: Ich glaub, mich knutscht ein Troll

Verlag: Amelie Verlag

Preis: 9,95 €

Manchmal brauch ich ein wenig leichtere Lektüre und so landet dann ab und zu ein Frauenroman auf meinem Lesetisch. So habe ich mich auch gefreut, mal eine neue Autorin zu lesen, die mit ihrem Debutroman den Leser in den hohen Norden Europas, viel mehr nach Norwegen entführt. Dahin ist ihre Protagonistin Ina Blume ausgewandert, um über ihre letzte Beziehung hinweg zu kommen. Ihr Ex hat sie nach 8 Jahren verlassen, weil sie bei dem Thema Kinderkriegen nicht einer Meinung waren. Ihre Freundin rettet sie aus dem Tief mit einem neuem Job in Oslo im Hotelgewerbe. Zwar kann Ina kein Wort norwegisch, aber alles ist besser als Bielefeld mit ihrem Ex. Neben dem Hausdetektiv des Hotels findet sie dort neue Freunde und fühlt sich fast schon wohl, als plötzlich ihr Ex in Oslo auftaucht, ihr neuer Chef wird. Zu allem Überfluss geschehen einige Diebstähle im Hotel und Ina wird verdächtigt.

Die Geschichte ist angenehm zu lesen und der Schreibstil der Autorin, besonders ihre Neologismen, die sie immer mal wieder einstreut, sind erfrischend. Bei der Entwicklung der Geschichte gab es für mich aber keine unvorhersehbaren Wendungen oder gar Überraschungen. Alles hab ich irgendwie "kommen sehen". Vor allem das Gefühl, die Geschichte irgendwie schon mal gelesen zu haben verließ mich nie. Trotzdem fand ich den Roman dahin gehend gut, dass ich mal schauen werde, ob mir entweder andere Bücher aus dieser Reihe des Verlags gefallen, oder ob ich andere Bücher über "Auswanderer" finde. Denn gerade dieses Thema finde ich sehr spannend und aus diesem Grund gefiel mir das Buch abschließend doch, da gerade der Charme der Fremde und Ferne die Lektüre versüßt.

Lecker leichte Kost für den verregneten Sonntagnachmittag.

Vielen Dank an den Amelie Verlag für das Rezensionsexemplar.
 
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