26. Dezember 2013

Was ihr wollt

26. Dezember 2013 0
Titel: Vom anderen Ende der Welt

Autor: Liv Winterberg

Verlag: dtv premium

Preis: 14,90 €

Die junge Mary Linley musste gerade den Tod ihres Vaters, eines bekannten Arztes und Botanikers, verkraften, als ihre Tante, bei der sie nun lebt, beschließt sie als bald zu verheiraten. Doch Mary hat andere Träume. Ihr Vater hat ihr auf seinen Exkursionen alles beigebracht, was er wusste und so will nun auch sie auf Reisen die Welt entdecken. Doch als Frau im England des 18. Jahrhunderts ist das unmöglich, so reift in ihr der Plan sich als junger Mann zu verkleiden und so in die Dienste des Botanikers Carl Belham zu treten, der bald mit einem Forschungsschiff zu einer Weltumsegelung aufbricht. Mary kann als Marc Middelton unbemerkt an Bord gelangen und bleibt sehr lange unentdeckt. Dabei lernt sie nicht nur andere Länder kennen, sondern sie muss sich auch an die anderen Sitten an Bord eines Schiffes gewöhnen, ohne dabei entlarvt zu werden. Hinzu kommt, dass sie sich immer mehr zu Carl hingezogen fühlt.
Als das Schiff  Tahiti erreicht sind es die Inselbewohner, die ihre Verkleidung sofort durchschauen und somit fliegt ihre Tarnung auf. Die übliche Strafe dafür ist die Peitsche, aber wird Mary ihren Traum vollenden können?

Das Buch beruht auf der wahren Geschichte der französischen Botanikerin Jeanne Baret, die zur selben Zeit, wie Mary, an Bord eines Segelschiffes geht, um an einer Expedition teil zu nehmen. Im Nachwort erwähnt die Autorin, dass Jeanne Baret kaum bekannt ist und ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte fast in Vergessenheit geraten ist. Dem muss ich leider zustimmen, denn vor dem Buch hatte ich noch nichts von dieser Dame gehört. Spontan hat mich die Geschichte zunächst an Shakespeares Stücke "Was ihr wollt" erinnert. Ähnlich wie Viola verkleidet sich Mary als Mann, um zu überleben und trifft in ihrer Maskerade auf ihre große Liebe und kann sich nicht als Frau zu erkennen geben. Vielleicht hat das Stück damals auch Jeanne Baret zu ihrer mutigen Tat inspiriert?

Neben dieser spannenden Geschichte hat mich vor allem die Thematik eines Forschungsromans aus der Sicht einer weiblichen Protagonistin gelockt. Ich lese sehr gerne alte Reiseberichte oder Romane und Biographien über Entdecker, aber zu 99% sind diese männlich. Leider hat mich nun das Buch in diesem Punkt etwas enttäuscht. Es legt weniger Gewicht auf die Reise und die Entdeckungen, wie Landschaften, Flora und Fauna, als mehr auf die menschlichen Probleme zwischen Mary und der anderen Besatzung der Sailing Queen. Der Hauptteil des Buches spielt sich an Bord des Schiffes ab und beschreibt die verschiedenen Stationen der Reise, in denen es Mary mal mehr mal weniger schwer fällt unentdeckt zu bleiben.
Trotzdem geht die Geschichte spannend und eingänglich dahin, so dass keine Langeweile entsteht.Auch wenn ich mir einen weniger emotionalen Zugang zu dieser erstaunlichen Biographie von Jeanne Baret gewünscht hätte, so war es doch ein wirklich großes Lesevergnügen.

28. November 2013

Wintermuffins mit Apfel und Zimt

28. November 2013 0




Mein erster christlicher Roman

Autor: Iris Muhl

Titel: Drei Sommer wie ein Winter

Verlag: SCM Hänsler

Preis: 14,99 €

Jimmy lebt mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder in Südafrika, wo der Vater Besitzer einer Autofabrik ist. Als sie abends auf dem Heimweg sind haben sie einen schweren Wildunfall, bei dem der Vater stirbt. Nach seinem Tod beschließt die Mutter mit ihren Söhnen zu ihrer Schwester Mildred nach London zu ziehen, da sie kaum noch finanzielle Mittel besitzt.
In London angekommen müssen sich die beiden Jungen in der neuen Welt erstmal zu Recht finden. Gleichzeitig beschäftigt Jimmy der Tod seines Vaters stark. Ein wenig Ablenkung erfährt er, als er den Jungen Benjamin auf der Straße findet und ihn zur Heilsarmee bringt, bei der er seinen neuen väterlichen Freund Boyle kennen lernt. Dort sieht er auch zum ersten Mal seine große Liebe Monica. Während Jimmy wieder in die Schule geht und sogar vorzeitig das College besuchen darf keimt eine zarte Liebe zwischen Jimmy und Monica auf, die allerdings nicht nur von dem nahenden Krieg, sondern auch von der Eifersucht von Monicas Mutter bedroht wird, als diese erfährt, dass Monicas Stiefvater Monica missbraucht. Monica kommt auf ein katholisches Mädcheninternat und ihr wird jeglicher Kontakt zu Männern untersagt, jedoch wissen von dieser Absprache weder Monica noch Jimmy etwas, so dass sich beide wundern, weshalb all ihre Briefe unbeantwortet bleiben. Schließlich meldet sich auch Jimmy als Freiwilliger und kommt an die Front. Hier erlebt er die Schrecken des Krieges und muss aber immer noch an Monica denken. Werden sie sich wieder sehen?

Ich hatte mich besonders für dieses Buch interessiert, weil ich gespannt war, was ich mir unter einem christlichen Roman vor zu stellen habe. Zudem hat mir die Geschichte auch gut gefallen, vor allem, da sie auf wahren Begebenheiten beruht. Die christlichen Aspekte sind leicht in die Geschichte eingearbeitet und drängen sich dem Leser nicht unangenehm auf. Nach dem Tod seines Vaters zweifelt Jimmy stark in seinem Glauben, aber kann sich Schluss endlich doch damit arrangieren.
Besonders gut haben mir die Charaktere gefallen. Keiner davon wirkt überzogen oder unglaubwürdig in seinem Handeln und Denken. Zum Beispiel ist wird Jimmys Mutter mit der Zeit immer abhängiger von Medikamenten und schließlich auch von Heroin. Auch sie hat Schwierigkeiten sich in ihren neuen Leben in London zurecht zu finden. Doch mit Hilfe einer neuen Arbeitsstelle bei der Heilsarmee und ihrer erst so ruppig erscheinenden Schwester Mildred schafft sie den Entzug und kann so ein vollkommen neues Leben beginnen. Vor allem Mildreds Entwicklung in der Geschichte hat mich berührt. Anfangs erscheint sie so kühl und hart, doch in dem man immer mehr über ihren Kampf an der Seite von Emily Pankhurst erfährt änderte sich meine Einstellung zu ihr.
Die einzigen negativen Aspekte des Buches waren für mich die etwas farblosen Darstellungen der Kriegsepisode. Es muss wahrlich nicht immer nur Blut und Gedärme regnen, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Schrecken und die emotionale Verfassung der Soldaten ein wenig eindringlicher beschrieben worden wäre. Daneben kam das Ende des Buches für mich sehr abrupt. Monica verlobt sich, Jimmy kommt ohne Probleme von der Front wieder nach London, als er davon erfährt und alle Missverständnisse klären sich auf. Aber was nun aus den beiden wird bleibt offen. Durch die Leserunde konnte man aber erfahren, das ein zweiter Teil in Planung ist, in dem sich dieser Cliffhanger dann hoffentlich löst.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eine Liebesgeschichte mit der nötigen Spannung und sehr gut angelegten Charakteren.

30. Oktober 2013

Wir nehmen Kurs auf den Humor

30. Oktober 2013 0
Autor: Jan Braband

Titel: Nordpiraten. Sophia oder Krieg auf See

Verlag: DCS Nilsson & Partner

Preis: 12,99 €

Seite: http://www.nordpiraten.com

Die Brüder Jonathan und Corin Giles befinden sich mit ihrem Vater auf der Fahrt nach Nordeuropa, als ihr Schiff von Piraten überfallen wird. Der Vater wird getötet und die beiden Jungen verlieren sich aus den Augen und halten den jeweils anderen für Tod. Vollkommen auf sich alleine gestellt finden sie Zuflucht und Unterschlupf auf den gegensätzlichen Seiten der Parteien, die um die Vorherrschaft in der Ostsee am Ende des 14. Jahrhunderts buhlen. Corin wird von dem Kapitän des Piratenschiffes, das sie überfallen hat zunächst gefangen genommen, doch bald fasst er Vertrauen zu den Piraten und wird in ihren Kreis aufgenommen. Eine ganz frühe Art des Stockholmsyndroms. Jonathan hingegen wird Odysseus gleich an die Küste Mecklenburgs gespühlt und dort von der Fürstin und ihren Hofdamen gerettet und aufgepeppelt. Bald muss er Sophia, die Fürstin von Mecklenburg, zu der er eine tiefe Liebe entwickelt, wieder verlassen, da sie sich nach Gotland reist, um dort die Interessen ihres Fürstentums zu vertreten. Jonathan verabscheut die Piraten zu tiefst und reist zum Ritterorden, um dort eine weitere Kampfausbildung und vielleicht irgendwann seine Rache an den Piraten zu bekommen.

Neben den Piraten, die von ihrer Basis der Insel Gotland aus die Hanse und die Kaufmannsliga das fürchten lehren, werden die angrenzenden Länder Dänemark, Norwegen und Schweden von einer starken Königin namens Margarethe regiert. Die Königin zieht in den Kampf gegen die Piraten, denn neben den politischen treiben sie auch persönliche Grunde dazu. Ihr enger Vertrauter und Liebhaber Sven Sture sollte die Piraten auf Gotland besiegen, statt dessen schloss er sich ihnen an und kämpft nun als ihr neuer Anführer gegen die etablierten Mächte.

Schon bevor ich das Buch überhaupt in den Händen hielt wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es eventuell Probleme mit der Sprache des Buches geben könnte. Der Autor hat sich für eine moderne Umgangssprache entschieden, die an manchen Passagen, aber vor allem bei den Flüchen und Verwünschungen so ziemlich aller auftretenden Personen sich bemerkbar macht. Mich hat dieser Umstand nicht gestört. Allerdings waren die an den immer gleichen Stellen wiederkehrenden  und fast schon zwanghaft eingeschobenen witzigen Kommentare nach der Hälfte des Buches nicht mehr der große Brüller. Mir wäre da Qualität statt Quantität lieber gewesen. Ein wenig störend für den Lesefluß empfand ich die vielen kleinteiligen Abschnitte, die teilweise nicht mehr als zwei oder drei Sätze umfassten.
Da das Buch eher für jüngere Leser gedacht ist wurden einige Begriffe in Fußnoten erläutert. Für mich waren es ein wenig zu viele, wobei mir besonders die Erklärung der nautischen Begriffe gefallen hat, da ich mir einfach nicht merken kann, wo Bug und Heck auf einem Schiff sind.

Die Charaktere sind solide aufgestellt und handeln zwar nicht völlig unerwartet oder überraschend, aber der Verlauf der Geschichte trägt sie zu ihren neuen Herausforderungen und Abenteuer, die weniger von ihnen selbst gesteuert werden. Die Gebrüder Giles sind gut getroffen, so wie man sich eben zwei junge Heranwachsende vorstellt. Die Figur der Königin Margarethe hätte ich mir etwas mehr bearbeitet gewünscht. Zwar klingen tiefgründige Momente an, die dann aber wieder in der Versenkung verschwinden.
Letztendlich ist das Buch ein schönes Jugendbuch, dass es schafft auch dem etwas jüngeren Lesern so ein historisches Thema näher zu bringen. Getragen wird es von den starken Charakteren der beiden Brüder und der doch alles beherrschenden Liebe, die zu gut wie alle Charaktere erfahren. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil.

Vielen Dank an den DCS Nilsson & Partner Verlag für das Rezensionsexemplar!

6. Oktober 2013

Gott ist ein Zocker

6. Oktober 2013 0
Autor: Andreas Hagemann

Titel: Xerubian. Aath Lan'Tis

Verlag: Editia Verlag

Preis: 14,90 €

Seite: http://www.xerubian.com/

Der königliche Inspektor Dalon führt ein sehr beschauliches Leben in der Stadt Punkt. Das aufregendste ín seinem Alltag sind noch die Flüge mit seinem Hausdrachen Nerol zu seiner Arbeitsstelle. Eines Tages ereignet sich aber ein Diebstahl in einem der wichtigsten Heiligtümer von Punkt. Dalons Gespür sagt ihm, dass es sich lohnen wird an diesem Fall dran zu bleiben und so starten seine Ermittlungen und seine Suche nach dem schwarz gekleideten Dieb, der einen magischen Stein entwendet hat. Dabei begegnet ihm der Kurier Martandi, mit dem der gemeinsam auf die Suche geht.Sie verfolgen den Dieb weit über die Grenzen ihrer bislang bekannten Welt hinaus. Dabei lernen sie auch den kleinen Drachen Muliks kennen, der sie auf ihrer Jagd begleitet, da der dunkle Schatten sein Haus zerstört hat.
Auf ihrer Reise müssen sie viele Prüfungen bestehen, lernen neue Freunde kennen und schließlich lösen sie sogar das Rätsel um den Diebstahl und den mysteriösen maskierten Dieb.

Besonders gefallen haben mir die Charaktere der kleinen Reisegruppe. Dalon ist ein typischer Vertreter des etwas behäbigen Kommissars, der sich seiner Fähigkeiten manchmal nicht ganz bewusst ist. Begleitet wird er von seinem Kompanion a la Watson, hier Martandi genannt. Hinzu kommen noch die drei Drachen, die sie begleiten. Neben dem Fantasyelement erfüllen sie die humoristischen Parts. Besonders der im schwäbischen Dialekt angelegt Nerol hat mich manchmal zum schmunzeln gebracht. Aber besonders ins Herz geschlossen habe ich den Miniaturdrachen Muliks, der für mich eine Mischung aus Yoda und Ewoks ist. Pelzig, wehrhaft, eine eigene Syntax und vor allem ein großes Herz für seine Freunde.
Daher mochte ich vor allem die Episode, als die Freunde in die Stadt der kleinen Drachen gelangen und dort von Muliks Großfamilie empfangen werden. Ähnlich wie die Ewoks leben sie in den Bäumen und ihre Baumhäuser sind mit Hängebrücken verbunden. Hier erhalten sie von dem Stammesältesten eines der hilfreichen Dinge, die ihnen in guter Fantasymanier in besonders ausweglosen Situationen helfen sollen.
Generell erinnert mich vieles wieder an andere bereits bekannte Elemente aus Sci Fi, Fantasy und Kindersendungen. Diese Erinnerungen wirken nicht wie ein öder Abklatsch, sondern wecken bereits vertraute Gefühle zu den Charakteren und ihrer Geschichte.
Das einzige, was mich gestört hat war die Buchbindung. Es ist kein Hardcover gewesen, doch ließ sich der Rücken nur schwer biegen bzw. öffnen. Ich musste schon etwas gröber mit dem Buch umgehen, als ich es normalerweise gewohnt bin. Neben der Bindung haben mich auch die Einteilung der Kapitel etwas gestört, da sie unausgewogen wirkten, weil die ersten Kapitel sehr kurz sind und dann später immer länger werden, vielleicht hätte man diese noch weiter unterteilen können.
Etwas zu kurz kommt mir die eigentliche Rahmenhandlung. Denn eigentlich kommt die ganze Geschichte nur daher zu Stande, weil der Gott dieser Welt einen verhängnisvollen Fehlstoß in seinem Billardspiel gespielt hat. Das Cover des Buches bezieht sich auch auf diese kleine Eingangsgeschichte und die ganzen anderen Elemente, bis auf die Drachen tauchen dort nicht auf. So entsteht leider ein falscher Eindruck und andere Erwartungen an das Buch. Ich würde mir mehr Bewegung für das Cover wünschen. Ein direkter Zusammenstoß zwischen den beiden Kugeln würde einen direkteren Ausblick auf die Geschichte bringen.
Abschließend muss ich sagen, dass der Geschichtenkomplex um Dalon und die Xerubianer mir gefallen hat und ich einen zweiten Teil garantiert auch lesen würde.

Vielen Dank an den Editia Verlag für das Rezensionsexemplar!

21. September 2013

Neuzugänge Lindsey Davis

21. September 2013 0
Bislang besaß ich drei Romane der Reihe um den Privatermittler Didius Falco, der im antiken Rom ermittelt. Die Serie startete schon vor langer Zeit und wurde im deutschsprachigen Raum so weit ich weiss nur einmal aufgelegt. Daher sind die Bücher nur noch übers Antiquariat zu bekommen, oder im englischen Original.
Ich wollte gerne meine Sammlung ausbauen und habe das zum Anlass genommen meine erste Medimops Bestellung zu tätigen. Dort waren einige der Romane vorrätig und zu einem vernünftigen Preis. Ich zahle nunmal keine 50-60 € für ein gebrauchtes Taschenbuch. Zumindest noch nicht. Aber hier einmal meine Ausbeute:
Die ersten beiden sind noch die ganz alten Editionen. Das dritte gabs nur in Englisch, aber von der Geschichte klang es besonders spannend. Die letzte beiden finde ich machen besonders etwas her. Zwei weitere dieser Art stehen auch bereits in meinem Regal.
Über einen Bekannten habe ich noch "Eisenhand" geschenkt bekommen, über das ich mich auch sehr gefreut habe.

27. August 2013

Ein Versuch in Jugend-Fantasy

27. August 2013 0
Autor: Amanda Koch

Titel: Die Wächter von Avalon. Die Prophezeiung

Verlag: familia Verlag

Preis: 16,95 €

Die junge Esme merkt seit einiger Zeit, dass sie sich verändert und sich dabei immer weiter von ihrer Familie entfernt. Zugleich hat sie eigenartige Visionen und Träume, die sie auf den Dachboden des Ferienhauses führen, wo sie alte Fotos findet, auf denen ihr älterer Bruder mit zwei ihr unbekannten Jungen zu sehen ist. Esme stellt Nachforschungen an und stößt auf einen tragischen Unfall vor vielen Jahren, nachdem die beiden Jungen und ihre Eltern urplötzlich von der Bildfläche verschwunden sind. Besonders zu dem jüngeren der beiden unbekannten Brüder fühlt sich Esme stark hingezogen. Zeitgleich bereiten sich die vier Geschwister Ian, Raven, Quinlan und Evolet auf ihre Reise nach Avalon vor, wo ihr Initialisionsritus als neue Wächter von Avalon und Amaduria stattfinden soll. Durch Zufälle oder Schicksal kreuzen sich die Wege von Raven und Esme und beide spüren die tiefe Verbundenheit, obwohl sich beide praktisch nicht kennen. Zusammen müssen sie gegen die schwarzen Alben und die bösen Druiden kämpfen, damit das Land Amaduria wieder betreten werden kann. Können sie es trotz ihrer Verletzbarkeit durch die Liebe zueinander schaffen das mysthische Land zu retten?

Lange ist es her gewesen, dass ich einen Fantasy Roman gelesen habe. Bislang habe ich nur recht wenige Fantasy Romane gelesen, dabei war nie Harry Potter, keine Tribute von Panem, keine Twilight Reihe oder andere Bücher dieser Art. Die goldener Kompass Trilogie habe ich aber wirklich geliebt. Meine Motivation für das Buch waren die doch ganz ansprechende Geschichte, verknüpft mit historischem Mythos und außerdem wollte ich mal eins der neuen Jugendbücher lesen, die viele meiner Kolleginnen zu Bücher Blogs und Youtubechannels inspiriert haben.
Nun aber zu meiner Meinung zu dem Buch.
Die Zusammenfassung machte mich gespannt auf eine dieser jungen Mädchen Liebesgeschichten vermischt mit Fantasy und verborgenen Kräften, die die junge Protagonistin neben der ersten Liebe erst entdecken muss. Ja diese besonderen Kräfte und ihr erlernen kommen in dem Roman sehr gut zur Geltung und werden interessant und eindringlich beschrieben. Fantasy ist auch genug vorhanden. Zwar ist der Mythos von Avalon schon sehr alt kommt aber in diesem Buch neu verpackt und erweitert daher, sodass eine neue Fantasy Welt geschaffen wird. Die Liebesgeschichte zwischen Esme und Raven beginnt hoffungsvoll mit unterschwelligen Gefühlen und Unsicherheit, aber den mir erhofften Gipfel erreicht sie einfach nicht. An Zärtlichkeiten wird sich auf Umarmungen und Küsse auf die Stirn beschränkt, die für mich eher immer in Zusammenhang mit Zärtlichkeiten von älteren Familienangehörigen stehen. Vater - Tochter, Großvater - Enkelin und dergleichen. Aber für ein Paar das Seelenverwandt ist und gemeinsam die Welt rettet geht es mir nicht tief genug.
Probleme hatte ich auch dabei die Figur der Esme, als sie sich immer mehr in eine Lichtelfe verwandelt zu greifen und sie mir vorzustellen. Ich habe noch nie vorher von Lichtelfen gehört und stelle sie mir als lichte Gestalten mit sogar durchsichtigen Körpern vor, von denen ein inneres Strahlen aus geht. Wie können diese Wesen Zärtlichkeiten mit Menschen austauschen? Leider bleiben mir da viele Fragen unbeantwortet.
Der Showdown wird eindrucksvoll beschrieben, aber mir bleiben die Charaktere zu einseitig. Die Bösen sind böse und die Guten sind gut. Anfangs dachte ich an eine Trennung der vier Geschwister, so dass am Ende diese vier gegeneinander kämpfen, aber dieser Wandel blieb aus.
Besonders verwundert hat mich die Stelle, an der sich Esme von ihrer Familie verabschiedet, um nach Irland zu reisen, um dort Raven zu finden. Zum einen ist nur die Mutter anwesend, Bruder und Vater sind nicht da und tauchen dann auch nicht mehr auf. Die gerade einmal 18 jährige Tochter eröffnet ihrer Mutter, dass sie nach Irland fliegt und noch nicht weiss, wann sie zurück kehren wird. Die Mutter findet daran gar nichts eigenartig und sagt sie solle ihren Weg gehen. Sehr eigenartig. Zu Beginn legt die Autorin sehr viel Wert darauf, dass die liebevolle Beziehung der Mutter und des Vaters zu ihren Kindern, die sich immer weiter von ihnen entfernen dargestellt wird und dann sowas? Anscheinend sucht dann auch niemand mehr nach Esme, nachdem sie nicht wieder zurück kommt und auch telefonisch nicht erreichbar ist. Auch der geliebte Bruder hat quasi Pech, dass er an seinem Studiumort weilt, als seine Schwester aus ihrem Leben verschwindet.

Insgesamt kann ich sagen hat mich das Buch kurzweilig unterhalten, aber ich hoffte auf jeder neuen Seite auf den Kracher, der leider ausblieb. Die Geschichte ist soweit abgeschlossen und stimmig, dass ich auch ohne einen weiteren Teil die Geschichte für mich beenden kann. Ein Cliffhanger ist nicht vorhanden. Trotz alledem wird mir das Buch im Gedächtnis bleiben, denn es war das erste Buch, indem Smartphones und Google drin vorkamen. Meine durchschnittlichen Romanhelden kennen solche Technologie noch gar nicht.

Vielen Dank an den familia Verlag und Lovelybooks für das Rezensionsexemplar!

17. August 2013

La guerra, l'amore e la Toscana

17. August 2013 0
Autor: Katja Maybach

Titel: Das Haus unter den Zypressen

Verlag: Knaur

Preis: 9,99 €

Kurz nachdem ihr Großvater gestorben ist beschließt die junge Latinerin Giuliana zu ihrer bislang unbekannten Großmutter in die Toskana zu fahren, um mehr über ihre Mutter und diese eigenwillige Frau heraus zu finden. Die Mutter und der Vater von Giuliana sind gestorben, als Giuliana noch klein war. Seitdem lebte sie bei ihrem Großvater in Rom. Seine Ehefrau Sophia hatte ihn kurz nach dem Tod ihres einzigen Sohnes verlassen und war schließlich mit ihrem 20 Jahre jüngeren Freund auf einen Hof in die Toskana gezogen. Für die damalige Zeit ein Skandal.
In der Toskana angekommen findet Giuliana keinen richtigen Draht zu ihrer Großmutter. Sie kann sich auch nicht erklären, warum Sophia keine Bilder oder sonstige Erinnerungsstücke an ihre Tochter Gina bei sich hat. Alle Versuche Giulianas mit ihrer Großmutter darüber zu reden scheitern. Schließlich verlässt Mattia, der junge Maler, Sophia und geht zurück nach Rom. Sophia stürzt sich in die Arbeit in ihrer Manufaktur, in der sie zusammen mit einigen Frauen aus dem Dorf Köstlichkeiten aus den Erträgen aus ihrem Garten produziert. So geht sie mit einigen der Frauen auf eine Abschiedstour, als die Auswirkungen des Krieges in der Toskana stärker werden. Während sie unterwegs ist finden Giuliana und ihre Freundin Maria einen verletzten deutschen Deserteur, dem sie helfen wieder auf die Beine zu kommen, was natürlich strengstens verboten ist. Während er sich in dem ehemaligen Atelier von Mattia erholt verlieben sich beide jungen Frauen in den charismatischen Deutschen Claus von Welser, der hat aber nur Augen für Giuliana. Aus Eifersucht fasst Maria einen Entschluss, der das Leben aller aufs Spiel setzen wird.

Ich war überrascht, wie sehr mich diese Geschichte gefesselt hat, es dauerte keine zwei Tage und ich hatte das Buch geradezu verschlungen. Der Stil von Katja Maybach ist sehr eingänglich und die Geschichte wirklich gut recherchiert. Die Spannung um die anfänglichen Geheimnisse der Protagonisten wird von der Autorin wirklich bis zum Schluss gehalten und nicht alles ist einfach vorhersehbar.
Man merkt, dass die Autorin selber viel Zeit bereits in Italien verbracht hat und so kann sie die Leser wunderbar dorthin mitnehmen.
Die Personen scheinen nicht überzeichnet oder glorifiziert. Es mag sie tatsächlich gegeben haben, sei es die starke Frau, die sich aus einer unglücklichen lieblos Ehe löst, um mit einem jüngeren Mann ihr Glück zu finden, oder die junge Frau die von der ersten stürmischen Liebe ein uneheliches Kind erwartet und trotz aller Skepsis der anderen ihren Weg im Leben zu gehen vermag, oder aber die Intrigante, die aus Eifersucht und Einsamkeit das Glück aller anderen zerstören will, koste es was es wolle. Selbst die schroffe Figur der Beatrice, die auf Grund einer traumatischen Kindheit nie ohne Gewehr das Haus verlässt und jedem Menschen misstraut.
Ich kann diesen Roman wirklich nur empfehlen, sei es für entspannte Stunden in der Sonne, oder aber für das verregnete Wochenende, an dem man sich gerne woanders hinlesen möchte.

Danke an den Knaur Verlag und Lovelybooks für das Rezensionsexemplar!

11. August 2013

Der Duft des Erinnerns

11. August 2013 0
Autor: Melisse J. Rose

Titel: Das Haus der verlorenen Düfte

Verlag: Rütten & Loening

Preis: 16,99 €

Die Geschwister Robbie und Jac L'Étoile versuchen die Parfümerie ihrer Familie in Paris zu retten, nachdem ihr Vater in ein Pflegeheim gekommen ist. In dem Durcheinander in der Werkstatt findet Robbie einen Kasten mit Scherben eines Altägyptischen Tongefäßes, die einen seltenen Duft enthalten haben. Angeblich hilft der Duft Menschen dabei sich an ihre früheren Leben zu erinnern. Jac hingegen arbeitet in Amerika an ihrer Fernsehsendung über Mythen und interessiert sich nicht wirklich für die Spleans ihres Bruders, bis er plötzlich spurlos verschwindet, genauso wie die Scherben.
Jac reist zurück nach Paris, um ihren Bruder zu suchen und begegnet dabei ihrer Vergangenheit und nicht nur ihrer unmittelbaren. Immer wieder erlebt sie "Flashbacks", die sie zunächst als Teil ihrer Psyche abtut, die ihr aber Schluss endlich zum Seelenfrieden helfen werden. An ihrer Seite sucht die ehemalige große Liebe von Jac auch nach Robbie und den Scherben. Gleichzeitig werden die beiden nicht nur von der Pariser Polizei observiert, sondern auch von der Chinesischen Mafia. Die ist nämlich auch stark an dem Duft interessiert, da sie verhindern wollen, dass die Scherben zum Dalai Lama gelangen. Denn der könnte mit der Erinnerungshilfe die Reinkarnation des Panchen Lama wieder finden, den die chinesische Regierung vor Jahren aus einem Kloster entführt hat und bis dahin versteckt hielt. Wird Jac am Ende ihren Bruder und ihren Seelenpartner finden? Wird der junge chinesische Kalligraphie Student in Paris seine Bestimmung finden? All diese Fragen gipfeln in einem spannenden Showdown.

Anfangs hat es mich ein bisschen verwirrt mit den ganzen Personen und den verschiedenen Schauplätzen zu Recht zu kommen. Dazu kamen auch noch die Zeitsprünge, aber die genauen Zeit-, und Ortsangaben zu Beginn eines jeden Kapitels haben die Orientierung erleichtert und schon bald fand ich mich gut zu Recht. Man merkt der Geschichte an, wie gut die Autorin für den Roman recherchiert hat. Am Ende des Buches befindet sich zu dem noch eine art Glossar zu den wichtigsten Begriffen, die in dem Buch im Zusammenhang mit Parfüm auftauchen.
Die Geschichte selbst entwickelt sich sehr spannend und an keinem Punkt habe ich eine langatmige Stelle gefunden. Die einzelnen Charaktere sind vielschichtiger und entlockten mir Beziehungen zu ihnen, die ich nicht bei jedem Buch habe. So mochte ich den Charakter von Jacs ehemaligem Freund Griffin gar nicht. Sympathie kam ihm gegenüber bei mir nie auf, selbst als er sich als der Selbstlose Retter entwickelte hatte ich immer das unterschwellige Gefühl er würde sich nicht nur für die anderen, sondern auch ein Stück weit aus Narzismus opfern. Ähnlich ging es mir bei den "eigentlich Bösen" unter anderem dem jungen Mädchen, das immer höher innerhalb der chinesischen Mafia aufsteigt erinnerte mich eher an Figuren wie Natalie Portman in "Leon der Profi". sie war mir auf jeden Fall sympathischer als der eigentliche Held der Geschichte.
Besonders gefallen hat mir das Ende des Romans. Endlich mal wieder ein Ende, was nicht holter die polter auf die letzten Seite gequätscht wurde. Der Showdown ist unglaublich spannend geschrieben und selbst die Nachwirkungen befriedigten mich in meiner Neugierde, wie es denn nun weiter gehen mag. Nichts desto trotz lässt das Ende Platz für einen weiteren Band um die Heldin dieses Romans.
Dieser wird auch am 9. September diesen Jahres erscheinen: Die Insel der geheimen Düfte. Das Buch steht bereits auf meiner Merkliste und wenn es genauso spannend und unterhaltsam wird, wie der erste Teil würde ich mich auch jederzeit über einen dritten Band freuen.

Vielen Dank an den Aufbau Verlag und an Lovelybooks für das Rezensionsexemplar!

31. Juli 2013

Die dunklen Geheimnisse der Roma

31. Juli 2013 0
Autor: Stef Penney

Titel: Was mit Rose geschah

Verlag: dtv premium

Preis: 14,90 €

Der Privatdetektiv Ray Lovell wird von einem besorgten Vater beauftragt nach seiner Tochter zu suchen, die vor 6 Jahren verschwunden sein soll, kurz nachdem sie geheiratet hat. Das Problem dabei sind die schwierigen Familienverhältnisse und das Misstrauen aller beteiligten, obwohl Ray genau wie sie auch ein Rom ist. Das Buch spielt in der eigenen Welt der fahrenden Leute im England der 1980er Jahre.
Bei seinen Recherchen lernt Ray die Familie Janko besser kennen und kommt schließlich auch hinter ihre düsteren Geheimnisse und findet auch heraus, was wirklich mit Rose passiert ist.
Zunächst hatte ich Schwierigkeiten mich in das Buch hinein zu finden, aber ehe man es sich versieht war ich bereits auf Seite 100+ und ganz gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln mag. Die Sprache ist sehr eingänglich und besonders hat mir der erkennbare Wechsel der Erzähler von Ray zu JJ gefallen, den man immer auch an dem Sprachstil nach vollziehen konnte.
Selten habe ich ein Buch gesehen, bei dem der Leser so gut selber mit rätseln kann, wie nun alle Puzzlestücke zusammen gehören und wie sich alle Geheimnisse lösen lassen.
Interessant fand ich den Einblick in die Welt der Roma, die in England eine etwas andere Tradition haben als bei uns. Ich erinnere mich noch an Geschichte von Enid Blyton "Fünf Freunde im Zigeunerlager" und ähnliche. Aus Kindersicht war natürlich das Leben in einem Wohnwagen und ohne richtige Schulpflicht sehr verlockend, aber gerade das Buch von Stef Penney zeigt auch die Schattenseiten auf. Sei es von schwieriger Erreichbarkeit in Notfällen oder auch der ärztlichen Versorgung.
Vor kurzem lief im Fernsehen die Reportage über die Gipsy Hochzeiten in England, die mich schon sehr fasziniert hat. Nicht weil ich von solchen riesigen Tüllkleidern träume, sondern weil sie das Frauenbild innerhalb dieser Gruppe so gut dargestellt hat. Hier muss ich aber sagen weicht das Buch sehr davon ab. Sei es weil 30 Jahre dazwischen liegen oder weil es von Familie zu Familie Unterschiede geben mag. Jedenfalls war in der Reportage die Hochzeit DAS Erlebnis schlecht hin für die jungen Mädchen. In dem Roman merkt man mehr von der arrangierten Ehe und der Unsicherheit der Eheleute, die sich vorher nie getroffen haben. Genauso tauchen hier mehr weibliche Charaktere auf, die mit dem Mythos der reinen Hausfrau brechen und die stattdessen arbeiten gehen und lesen können.
Abschließend kann ich den Roman wirklich allen Krimifans empfehlen und all denen, die mehr über die Roma und Gipsy erfahren wollen.

Danke an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

29. Juli 2013

[TAG] Facts about my books

29. Juli 2013 0
1. Wieviele Bücher hast du in deinem Bücherregal stehen?
Aktueller Stand beträgt 711. Was für ein Schock. Habe zwar auch Fachbücher und Kochbücher mitgezählt, aber das es dann doch soviele sind hat mich wirklich überrascht.
2. Wieviele Bücher hast du noch nicht gelesen, die jeder andere gelesen hat?
Eine bestimmte Zahl kann ich da nicht nennen. Wobei ich viele Bücher die "Mainstream" sind nicht gelesen habe. Ich habe nie Harry Potter gelesen oder gesehen, ich habe nie Shades of Grey gelesen, ich habe nie Tribute von Panem, Twilight oder ähnliche Bücher gelesen. Sie sind einfach nicht mein Geschmack und reizen mich nicht. Trotzdem finde ich jeden Autor toll, der vor allem die Jugend vor ein Buch bekommt.
3. Bei welchem Buch warst du überrascht darüber, dass du es nicht mochtest?
Vor Erscheinen konnte ich mir das Buch als Rezensionsexemplar aussuchen. Die Aufmachung ist wirklich toll. Aber die Geschichte brauchte ewig, um in Gang zu kommen. Irgendwann habe ich es dann sogar ganz aufgegeben. Außerdem ist diese Ausgabe furchtbar schwer. Da muss man wirklich einen Tisch für haben. Schade.
4. Welches Buch hat ein wirklich schockierendes Ende?
Das ist der dritte Band der Neschan Trilogie. Ich habe alle drei Bände geradezu verschlungen. Die Trilogie war die erste Geschichte, bei der ich auch geweint habe, als einer der Charaktere starb. Um so mehr hat mich das Ende schockiert. Nach dem großen Kampf zerstört sich die Welt praktisch selbst und alle Überlebenden gehen gereinigt in einer paradiesischen Welt auf. Damals fand ich dieses Ende sehr eigenartig und nicht schlüssig.
5. Welche Art von Büchern magst du am liebsten?
Am liebsten mag ich Bücher, in denen der Leser noch mehr Dinge erfährt, als einfach nur stumpf der Geschichte zu folgen.
6. Bei welchem Buch kannst du kaum erwarten, dass es erscheint?
Besonders erwarte ich (mal wieder) auf den nächsten Teil der Ken Follett Jahrhundert Saga.
7. Welche sind deine Lieblingscharaktere?
Ich mag Charaktere, die sich durch Scharfsinn und stärke auszeichnen. Hier nun eine kleine Auswahl meiner Lieblingscharaktere.


8. Welchen Charakter/Protagonist kannst du gar nicht ausstehen?
In dem Buch "Wer trauert um Apoll" geht es um den Kampf zwischen Christentum und der alten römischen Religion. Besonders die Vertreter der "neuen" Religion haben mich durch ihr Verhalten in der Geschichte wirklich wütend gemacht. Mit Schlägertrupps, Terror und Gewalt versuchen sie ihre vermeintlichen Gegner aus zuschalten. Das waren die allerersten Protagonisten, die ich wahrlich gar nicht ausstehen konnte.

9. Welches ist dein Lieblingsbuch?
Mein absolutes Lieblingsbuch, obwohl ich es nur einmal gelesen habe, ist von Miles Harvey "Gestohlene Welten". In dem Buch geht es um einen Liebhaber von alten Karten, der Jahrzehnte lang die besten Exemplare aus den Bibliotheken Amerikas stahl, um sie an Sammler zu veräußern. Ein junger Journalist ist nun dieser Geschichte auf der Spur. Nebenher erfährt man unglaublich viel über die Herstellung der Karten, ihre Bedeutung und den Wert, ihre politische Bedeutung und vieles mehr. Ein wirklich tolles Buch. Ich wünschte es gäbe mehr solcher Romane.

10. Ist dein Bücherregal nach irgendetwas (Größe, Farbe, Verlag) geordnet und wenn ja nach was?
Ich räume immer mal wieder meine Bücher um. So habe ich bereits verschiedene Sortierungen ausprobiert. Meine Bücher nach Farben zu ordnen fand ich ganz schrecklich. Autoren, Reihen und Zusammenhänge wurden auseinander gerissen und mit dieser Sortierung konnte ich nur ganz kurz leben. Ähnlich erging es mir auch bei der Sortierung nach Verlagen. Dabei entstand zwar einiger weniger Chaos, aber keine Lösung für mich.
Neben dem System, das einfach dem vorhandenen Platz geschuldet ist sortiere ich meine Bücher nach inhaltlich für mich zusammen passenden Gruppen. Teilweise auch chronologisch. Da ich viele historische Bücher habe sortiere ich sie nach den jeweils behandelten Zeiträumen. Also nicht danach wann das jeweilige Buch erschienen ist und ich sortiere ein wenig nach Taschenbuch und Hardcover.
Aufbewahrt werden meine Schätze in den tollen Billy Regalen in schlichtem weiß. Alle Bücher stehen vorne an der Kante. Ich finde es ganz schlimm, wenn die Bücher in das Fach hinein geschoben stehen.
Hier nun noch ein paar Eindrücke von meiner Buchsammlung:



24. Juli 2013

Und sie bewegt sich doch!

24. Juli 2013 0
Vor einiger Zeit bin ich auf die Bücher von Terry Pratchett gestoßen und nehme sie immer dann in die Hand, wenn ich leichte und lustige Lektüre bevorzuge. Dabei ziehe ich keinen besonderen Charakter vor. Allerdings habe ich mir eine Liste aller Bücher der Scheibenwelt ausgedruckt, damit ich den Überblick behalten kann, welches Buch ich bereits gelesen habe.
Einfach göttlich enthält verschiedene Charaktere. Am häufigsten taucht Gevatter Tod von den bekannteren Figuren auf. Die Geschichte dreht sich primär um den Novizen Brutha, der den kleinen Gott Om findet. Der Gott ist in seiner Schildkrötenverkörperung gefangen, da nicht mehr viele Leute an ihn glauben. Eigentlich glaubt nur noch Brutha wirklich an ihn. Die Inquisition der Omnianer verfolgt alles und jeden, der sich gegen den Gott Om ausspricht, aber vor allem diejenigen, die der Meinung sind, dass die Scheibenwelt keine Kugel ist, sondern, das eine riesige Schildkröte durch den Raum schwimmt, auf deren Rücken vier Elefanten stehen, die die flache Scheibenwelt auf ihren Rücken tragen.
Der Oberinquisitor Vorbis verfolgt seit längerem sein Vorhaben gegen die freie Stadt Ephebe in den Krieg zu ziehen, denn dort manifestiert sich der freie Glaube mit dutzenden von Göttern und tausenden von Philosophen. Brutha begleitet ihn dorthin. Auf der Reise lernt Brutha aber eine differenziertere Sicht auf die Welt kennen und wendet sich schließlich gegen Vorbis. Ob er sogar der nächste Prophet wird will ich nicht verraten.

Von allen Scheibenwelt Romanen, die ich bis jetzt gelesen habe, war dieser einer der langweiligsten. Eine wirkliche Spannung wollte nicht recht aufkommen. Auch der sonst so häufig vertretende Witz ließ hier auf sich warten. Ich war froh, als ich das Buch am Ende durch hatte. Da bin ich dann beruhigt, dass sich daraus keine weiteren Romane entwickelt haben, sondern das dieser Band einzeln steht. Er ist definitiv kein Lesemuss, höchstens wenn man eben "alle" gelesen haben will.

4. Juli 2013

Ich glaub, mich knutscht ein Murmeltier

4. Juli 2013 0
Autor: Charly von Feyerabend

Titel: Ich glaub, mich knutscht ein Troll

Verlag: Amelie Verlag

Preis: 9,95 €

Manchmal brauch ich ein wenig leichtere Lektüre und so landet dann ab und zu ein Frauenroman auf meinem Lesetisch. So habe ich mich auch gefreut, mal eine neue Autorin zu lesen, die mit ihrem Debutroman den Leser in den hohen Norden Europas, viel mehr nach Norwegen entführt. Dahin ist ihre Protagonistin Ina Blume ausgewandert, um über ihre letzte Beziehung hinweg zu kommen. Ihr Ex hat sie nach 8 Jahren verlassen, weil sie bei dem Thema Kinderkriegen nicht einer Meinung waren. Ihre Freundin rettet sie aus dem Tief mit einem neuem Job in Oslo im Hotelgewerbe. Zwar kann Ina kein Wort norwegisch, aber alles ist besser als Bielefeld mit ihrem Ex. Neben dem Hausdetektiv des Hotels findet sie dort neue Freunde und fühlt sich fast schon wohl, als plötzlich ihr Ex in Oslo auftaucht, ihr neuer Chef wird. Zu allem Überfluss geschehen einige Diebstähle im Hotel und Ina wird verdächtigt.

Die Geschichte ist angenehm zu lesen und der Schreibstil der Autorin, besonders ihre Neologismen, die sie immer mal wieder einstreut, sind erfrischend. Bei der Entwicklung der Geschichte gab es für mich aber keine unvorhersehbaren Wendungen oder gar Überraschungen. Alles hab ich irgendwie "kommen sehen". Vor allem das Gefühl, die Geschichte irgendwie schon mal gelesen zu haben verließ mich nie. Trotzdem fand ich den Roman dahin gehend gut, dass ich mal schauen werde, ob mir entweder andere Bücher aus dieser Reihe des Verlags gefallen, oder ob ich andere Bücher über "Auswanderer" finde. Denn gerade dieses Thema finde ich sehr spannend und aus diesem Grund gefiel mir das Buch abschließend doch, da gerade der Charme der Fremde und Ferne die Lektüre versüßt.

Lecker leichte Kost für den verregneten Sonntagnachmittag.

Vielen Dank an den Amelie Verlag für das Rezensionsexemplar.

30. Juni 2013

Ken Follett und Ich Teil 3

30. Juni 2013 0
Autor: Ken Follett

Titel: Winter der Welt

Verlag: Bastei Lübbe

Preis: 29,99

Nach über einem halben Jahr habe ich es nun geschafft dieses Buch  zu beenden. So sehr ich mich auf den Erscheinungstermin gefreut habe, so schnell verging mir die Lust am Lesen. Der genaue Grund dafür ist schwer zu bestimmen. Den einen Teil mag ich dem Umstand zu rechnen, dass ich seit der Schulzeit wenig Begeisterung für Bücher mit dem Thema zweiter Weltkrieg aufbringen kann. Zum anderen dauert es immer seine Zeit bis ich in einen solchen dicken Wälzer mich hinein finde. Am Ende verschlinge ich die Geschichten aber dann doch relativ fix. Nun habe ich es doch geschafft das Buch ganz durch zu lesen.

Das Buch ist der zweite Teil aus der Jahrhundert-Saga von Ken Follett. Zeitlich deckt es den Zeitraum von dem Ende der 30er Jahre bis zu dem Ende der 40er ab. Also die komplette Spanne des zweiten Weltkriegs. Die Schauplätze verteilen sich, wie auch die Protagonisten über die gesamte Welt. Besonders interessant fand ich die Episode über den spanischen Bürgerkrieg, über den ich zugegeben nur die groben Eckdaten wusste und es daher spannend war nun etwas mehr zu erfahren. Dabei kämpfen hier die Kinder der Protagonisten des ersten Bandes. Meine Helden aus dem ersten Roman treten zwar auch auf, allerdings weniger schillernd als in dem ersten Teil, was ich sehr schade finde. Mir kam die Personenentwicklung etwas zu kurz.

Geprägt wurde die Handlung von erschütternden Einzelschicksalen, die in diesen Jahre auch genauso statt gefunden haben, wobei es den Hauptpersonen noch relativ gut ergeht. Zwar sterben einige durch die Hände der Nationalsozialisten, aber es ist keiner der "neuen" Helden. Es gibt zwar einige gefallene Soldaten während des Krieges, Opfer bei Pearl Harbor und euthanisierte Kinder, inklusive des jüdischen Arztes, aber insgesamt kommt das Thema Konzentrationslager und Ghettos etwas kurz. Auf der anderen Seite ist es mal eine Abwechslung, dass der Autor sich nicht dem Groß seiner Kollegen anschließt, sondern andere Schicksale beschreibt. Besonders eindrucksvoll erscheint dabei die Situation in Berlin. Mit Hungersnöten, Luftangriffen und den Vergewaltigungen nach der "Befreiung" durch die Rote Armee. Aber am Ende ist eben doch alles mehr oder weniger Friede, Freude, Eierkuchen. Selbst das Kind, was aus der Vergewaltigung entstanden ist, wird ganz flugs von dem Freund der Mutter akzeptiert und adoptiert. Keiner bleibt für sehr lange in Kriegsgefangenschaft oder dergleichen.
Am Ende steuert alles auf die Konflikte zwischen Ost und West hin, die sich dann im dem dritten Teil fortsetzen werden.

Die Aufmachung ist wie der erste Teil gehalten. Zu Beginn findet man wieder eine Liste mit den jeweiligen Familienmitgliedern und mit den historischen Personen, wobei es keine Auflistung der deutschen historischen Personen gibt. Auch nach nachfrage bei dem Verlag konnte ich dieses Mysterium noch nicht klären. Bis zur Hälfte ca. habe ich eine Liste geführt und kam auf Rund 7 deutsche historische Personen, die aber nicht alle etwas mit dem Nationalsozialismus zu tun hatten. Ein Rätsel.

Insgesamt hat mir das Buch nicht ganz so sehr wie der erste Teil gefallen, aber natürlich musste ich ihn lesen, da der erste Teil soviel "Cliffhanger-Spannung" in mir aufbaute, so dass ich unbedingt die Geschichte weiter verfolgen musste. Das ist bei Winter der Welt leider nicht der Fall. Natürlich werde ich mir dann zu gegebener Zeit auch den dritten Teil holen, aber die Spannung ist nicht dieselbe.

30. Mai 2013

Ken Follett und Ich Teil 2

30. Mai 2013 0

Eine Lesegeschichte

Sieben Jahre waren vergangen und wir schrieben das Jahr 2010, genauer Oktober. Der neue Ken Follett sollte erscheinen. Diesmal kein Mittelalter, sondern der Anfang seiner Jahrhundert Saga "Der Sturz der Titanen". 

Die Vorbeschreibungen hatten mich sofort gefesselt und ich wartete aufgeregt dem Erscheinungsdatum entgegen und habe mir den Wälzer gleich am ersten Tag gekauft und angefangen zu lesen. Von der ersten bis zur letzten Seite zog mich die Geschichte in ihren Bann. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. 
Für mich ein vollkommener Unterschied zu dem Leseerlebnis von "Säulen der Erde". Hier treten selbstbewusste und starke Heldinnen auf, die sich nichts von den Männern in dem Roman diktieren lassen. Gleichzeitig hat es Ken Follett geschafft seine Protagonisten wunderbar in die geschichtliche Kulisse ihrer Zeit ein zu weben und sie sehr authentisch agieren zu lassen.
Auf meiner "All-Time-Favorite" - Liste von Büchern steht dieser Roman auf einem der ersten drei Plätze.
Nach dieser Riesenüberraschung wartete ich sehnsüchtig auf den zweiten Teil der Saga, der 2012 erscheinen sollte. Ich konnte die Zeit bis dahin kaum abwarten. Wie es dann 2012 weiter ging erfahren sie in Teil 3 meiner Lesegeschichte "Ken Follett und Ich".

29. Mai 2013

Ken Follett und Ich Teil 1

29. Mai 2013 0

Eine Lesegeschichte

Meinen ersten Roman von Ken Follett las ich mit 16 Jahren in einem Sommerurlaub. Oder vielmehr gesagt ich fing ihn an. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, warum ich die Säulen der Erde lesen wollte. Daher kann ich auch nichts über meine Erwartungen an das Buch sagen. Aber ich weiss warum ich das Buch abgebrochen habe zu lesen, auf Seite 524 dem Lesezeichen nach zu urteilen. Mir gefielen damals die weiblichen Charaktere so gar nicht. Mal abgesehen, dass ich mich auch nur an eine einzige erinnere, wird diese Dame im Laufe des Buches vergewaltigt und ihr große Schmerzen zugefügt. Mag sein, dass im Mittelalter andere Zeiten gewesen sind, aber trotzdem gefielen mir die Beschreibungen so gar nicht. Auch die ellenlangen Beschreibungen von dem Kirchenbau fand ich nicht spannend.

Da ich auch bei einigen anderen Romanen über das Mittelalter ähnliche Erfahrungen machen musste, fehlt diese Epoche praktisch komplett in meinem Bücherregal. Die Säulen der Erde habe ich trotzdem behalten und sie fristeten ab da ein relativ einsames Dasein in meinem Regal. Es brauchte sieben Jahre, bis sich dies ändern sollte. Mehr dazu in Teil 2 von Ken Follett und Ich.

28. Mai 2013

Zur Königin geboren

28. Mai 2013 0
Titel: Die ewige Prinzessin

Autor: Philippa Gregory

Verlag: Bastei Lübbe

Preis: 9,99 €

Catalina wächst zunächst auf den Schlachtfeldern Spaniens an der Seite ihrer Mutter, Königin Isabella, auf. Nach der Eroberung Spaniens ziehen sie in den schönsten Palast Europas, die Alhambra. Bis zu ihren 14. Lebensjahr führt sie ein unbeschwertes Leben, aber dann wird ihre Bestimmung wahr und sie kommt nach England, um den zukünftigen König, den jungen Arthur zu heiraten. Arthur ist der älteste Sohn von König Heinrich VI. Aus anfänglicher Scheu wächst zwischen den beiden eine tiefe Liebe, die von dem frühen Tod Arthurs überschattet wird.
Nun beginnen Catalinas schwersten Jahre, in denen sie zu Armut und Abwarten verdammt ist. Nach knapp 10 Jahren willigt der König doch ein, dass sie seinen zweiten Sohn, den jungen Harry heiraten soll. Als der König stirbt werden sie das neue Herrscherpaar: Katharina von Aragon und Heinrich VIII. Gemeinsam ziehen sie in die Schlacht. Katharina in Schottland und Heinrich auf dem Festland. Das Ende dieser Beziehung kennt man.

Sehr interessant an dem Roman fand ich die Gewichtung auf die Beziehung zwischen Katharina und Arthur, die mir in bisherigen Geschichten nur am Rande begegnete. Vor allem aber als das Argument Heinrich VII. gegen seine erste Ehefrau, um vom Papst den Dispens zu bekommen. Es war eine Sünde mit der Frau seines verstorbenen Bruders verheiratet zu sein, wenn die Ehe vollzogen wurde. Katharina sagte immer aus, dass die Ehe mit Arthur nie vollzogen worden war. Die Autorin verfolgt in dem Roman den Verdacht, dass Katharina diese Lüge in Kauf genommen hat, um weiterhin die Königin von England zu werden. Denn dieses war sie eigentlich ab ihrem 3. Lebensjahr an, seit ihre Heirat mit Arthur beschlossen wurde.

Das Buch schaffte es auch mir Katharina etwas näher zu bringen, denn eigentlich sehe ich mich eher im "Team Anne". Daher finde ich es gut, dass nur ganz am Ende kurz Bezug auf den Prozess genommen wird und somit eine andere Gewichtung in Katharinas Leben liegt. Sehr häufig wird sie nur durch die Heirat und vor allem die Scheidung von Heinrich charakterisiert, aber hier gewinnt sie einen neuen Zug.

Leider waren die letzten Seiten über ihren Schottlandfeldzug mir zu langatmig und nicht fesselnd. Ich sehe zwar ein, dass es wichtig ist, da damit Katharina als Heeresführerin ihrer Mutter folgt und auch dieser Abschnitt wohl nicht allen bekannt sein wird. Auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, dass das Buch schnell zu einem Ende kommen musste, aus welchen Gründen auch immer. Denn das Ende kommt sehr abrupt.

Insgesamt ein tolles Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der einmal einen etwas anderen Blick auf Katharina von Aragon, der Königin von England, werfen will.

23. April 2013

Tod dem Kaiser!

23. April 2013 0
Autor: Nicolas Remin

Titel: Die Masken von San Marco

Verlag: Rowohlt

Preis: 9,95 €

Venedig brodelt vor Aufregung. Der Kaiser und die Kaiserin werden auf eine Stippvisite die Stadt besuchen. Aber nicht alle Bewohner des Veneto sind begeistert. Die nationalen Stimme, die eine Verbindung zu dem Grimaldibündnis lieber sehen würden, werden immer lauter. Dem gegenüber steht der starre Apparat des kaiserlichen Militärs und die unterschätzte venezianische Polizei, die dem Kaiser verpflichtet sind.

Die höchsten Militärs planen ein vorgetäuschtes Attentat auf den Kaiser, um ihn als strahlenden unverletzten Held dar zustellen und um die unfähige Militärpolizei bloß zu stellen. Commissario Tron soll nämlich die "Verschwörung" rechtzeitig aufdecken. Keiner ahnt jedoch von den wahren Plänen der Attentäter, die den Kaiser am liebsten tot sehen würden.

Schon von Anfang an weiss der Leser von dem geplanten Attentat auf den Kaiser und begleitet Commissario Tron dabei, wie er sich Stück für Stück von dem Fall erarbeitet. Teilweise fand ich es aber etwas verwirrend die möglichen - leider ja falschen - Schlüsse des Commissarios mit dem wirklichen Plan der Militärs und dann auch noch tatsächlichen Wirklichkeit zu vergleichen und den Überblick zu behalten. Streckenweise war es daher etwas langwierig die Geschichte zu lesen, da man schon drei Schritte weiter war. Eine rechte Spannung wollte leider nicht aufkommen.

Am spannendsten fand ich noch die Nebengeschichte um den Grafen Königsegg, der die Kette der Kaiserin stiehlt, um seine Spielschulden zu begleichen und der dann bei Hundekämpfen landet und einen Kampfhund mit in den kaiserlichen Haushalt bringt.

Die Figur des Commissarios wirkt in diesem Band sehr behebig und mehr der Dekadenz verfallen, als es mir in dem Roman "Die letzte Lagune" erschienen ist. Alle weiter führenden Hinweise für seinen Fall werden ihm mehr oder weniger zugespielt und von seinem brillianten kriminalistischen Geist merkt man nicht viel.

Der eigentliche Coup des Romans besteht darin, dass Commissario Tron als Retter des Kaisers in dessen Nähe gerückt wird und sich dieses besondere Verhältnis zwischen dem Commissario und der Kaiserin entwickelt.

16. April 2013

Zuwachs

16. April 2013 0
Nach längerer Schreib- und Leseblockade melde ich mich zurück. In den letzten Monaten konnte ich mich nur schwer in ein Buch vertiefen und so haben sich einige Neuheiten in meinem Regal eingefunden, die bis jetzt noch nicht richtig gewürdigt wurden.
Von rechts nach links:



  • Adolf Muschg - Löwenstern  Habe ich zu Weihnachten von meinen Eltern geschenkt bekommen. Es soll eine Mischung aus Entdecker- und Liebesroman sein, soweit ich es dem Klappentext entnehmen konnte. Eigentlich sehr spannend und liegt somit ganz oben auf meinem SuB.
  • Waris Dirie - Schwarze Frau, weißes Land  Der Nachfolgeroman zu Wüstenblume, welchen ich letztes Jahr gelesen habe. Dieses Buch flehte mich in einer der Wühlkisten in der Bahnhofsbuchhandlung an es zu erretten. Nun hat es hier bei mir ein neues Zuhause.
  • Cornelia Funke - Tintentod  Auch dies ist ein Weihnachtsgeschenk. Leider habe ich die anderen Teile der Trilogie nicht gelesen und besitze sie auch nicht. Aber als junges Mädchen (hach, vor dem Krieg!) habe ich gerne "Die wilden Hühner" von der Autorin gelesen. Mal sehen, ob ich Teil 3 auch ohne die beiden anderen lesen kann. Wäre nicht das erste Mal.
  • Jonathan Franzen - Die 27ste Stadt  Dieses Buch, wie auch die folgenden zwei habe ich aus einem Nachlass mitgenommen. Von Jonathan Franzen habe ich jedoch noch nie ein Buch gelesen, aber ich fand sie zu Schade, um sie komplett zu entsorgen.
  • Gaston Leroux - Die Hölle an der Ruhr  Ein Buch mit einer persönlichen Geschichte für mich und wahrscheinlich das erste, welches ich von den dreien aus dem Nachlass lesen werde.
  • Jonathan Franzen - Freiheit  Gleiches Spiel wie bei "Die 27ste Stadt".
  • Philippa Gregory - Die weise Frau  Schon bei zwei historischen Roman-Autoren vorher habe ich mir vorgenommen mich nicht so sehr auf Romane zu konzentrieren, die in dem von mir so ungeliebten Mittelalter, bzw. Zweiter Weltkrieg-Zeit spielen. Aber wie heißt es so schön? Vorsätze sind da, um gebrochen zu werden und gegen meinen X-Chromosom basierten Sammeldrang kann ich nur schwer etwas ausrichten. Somit steht es im Regal und ergänzt die Sammlung.
  • Ken Follett - Winter der Welt  Oh wie habe ich dem Erscheinungstermin dieses Buches herbei gefiebert. Oh wie ungeduldig habe ich auf das verspätete Amazonpäckchen gewartet. Sofort fing ich an zu lesen, aber sobald die Geschichte auf die Schlachtfelder schwappte verflüchtigte sich leider mein Interesse für das Buch. Zu dieser unglücklichen Liebesgeschichte werde ich in einem gesonderten Blogpost noch mehr berichten. Es ist wirklich sehr tragisch!


 
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