11. April 2012

Ein Treffen mit alten Bekannten

11. April 2012 1
Am Ostersonntag nutzte ich die Gelegenheit des Verwandschaftsbesuchs, um mir die Pompeji Ausstellung in Halle an der Saale anzusehen. Bereits letztes Jahr besuchte ich das Museum und schaute mir dabei die Daueraustellung an, in der es mehr um Ur- und Frühgeschichte geht. Es werden viele regionale Funde gezeigt und auch die berühmte Himmelsscheibe von Nebra ist dort zu sehen. Neben der guten Dauerausstellung gewinnt das Museum einfach aufgrund des beeindruckenden Baus, der Ausstellerherzen höher schlagen lässt.
Hier nun (leider) das einzige Bild, das ich an dem Sonntag machen konnte, da fotographieren in der Sonderausstellung verboten war.

Die Preise sind moderat: 8 € Erwachsene, Studenten erhalten 3 € Ermäßigung. Neben dem Fotographierverbot wird der Besucher gebeten die Mobiltelefone auszuschalten, was ich sehr schön fand. Denn nichts stört mich mehr als telefonierende Besucher oder Handykameras.
Der Aufbau der Ausstellungswände war klassisch. Schwarze Wände und Schaukästen auf denen die Exponate sehr gut zur Geltung kommen und man unterbewusst sogleich die Assoziation zu erkaltetem Lavagestein hat. Über dem Atriumfenster des Innenhofes wurde ein Tuch mit aufgedruckter Lava gespannt.
Besonders in der unteren Etage des Innenhofes wurde gezeigt, dass der Vesuv nicht nur damals 79 n. Chr. ausgebrochen war, sondern immer wieder die Gefahr für die Bewohner seiner Hänge bestand, bis heute.
Viele der Exponate kamen mir besonders als alte Bekannte vor, denn sie waren auch in den letzten beiden Halterner Sonderausstellungen 2007 und 2009 zu sehen. Als ich dann aber die Treppen zu der 1. Etage empor stieg sah ich auf dem Treppenabsatz ein Exponat, dass mich innerlich vor Freude aufquieken ließ. Ich glaube nur sehr wenige der anderen Besucher konnten nachvollziehen, warum ich meinen Freund sofort zu diesem Exponat zog und ein seeliges Lächeln auf meinem Gesicht erstrahlte.
Es war mein Schwein!

Abdruck eines Ferkels aus der Umgebung der Villa Rustica in Boscoreale. Foto gescannt aus: S. de Caro, La Villa Rustica in Localitá Villa Regina a Boscoreale (1994) Tafel 12 b.

Mein allererstes Referat an der Universität handelt über die Villa Rustica in Boscoreale. Von dort stammt auch der Gipsabdruck. Mindestens 5 Minuten stand in andächtig vor den Schweinchen, bis ich weiter gehen konnte, um mir die restlichen Stücke der Ausstellung an zu sehen. Am Ende musste ich mich trotzdem noch mal besonders von dem Schweinchen verabschieden.
Leider gab es keine Postkarte vom Schwein, die hätte ich sofort mitgenommen!

Insgesamt ist die Ausstellung sehr gelungen und jedem, der den Weg nach Haltern am See nicht auf sich nehmen wollte sollte sich überlegen nicht doch nach Halle an der Saale zu fahren. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
 
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